Als Kind ist jeder ein Künstler, die Schwierigkeit liegt nur darin, als Erwachsener einer zu bleiben.” (Pablo Picasso)

Heute fand die Vernissage der Viertklässler im Pflegeheim Empatica statt und das Team sowie viele Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses empfingen uns auf das Herzlichste und freuten sich auf den regen, aber vor allem kreativen, bunten und fröhlichen Austausch mit den großen und kleinen Künstlern. In kleinen Künstlervorträgen teilten einige Schüler und Schülerinnen der 4.Klasse ihr Wissen zum Künstler, zur Technik und zum Werk und erläuterten, wie sie sich im Kunstunterricht mit Malern wie Picasso und Kandinsky, aber auch Installationskünstlern wie Gerd Rohling auseinandersetzten. Berührend war es, als uns eine seheingeschränkte Bewohnerin erzählte, dass sie so fasziniert von den “edlen Trinkgefäßen” nach Gerd Rohling war, dass sie jedes einzelne Gefäß in die Hand nahm, nachfühlte und umdrehte, da sie dachte es wäre Glas und keine PET-Flasche. Demnach konnten wir Gerd Rohlings Intention Rechnung tragen, die Betrachter zu irritieren und die Kunst einmal sprichwörtlich auf den Kopf zu stellen. Auch die gespiegelten Katzenköpfe aus schwarzem Fineliner erzeugten große Begeisterung. Hier mussten die Kinder sich mit der Technik der Schraffur, Verdichtung und des Hell-Dunkelkontrastes auseinandersetzen, um ein möglichst reelles Abbild schaffen zu können. Bewunderung wurde ausgesprochen, dass dies doch niemals von Grundschülerin gezeichnet worden sein kann. Den kleinen und großen Künstlern war der Stolz deutlich ins Gesicht geschrieben. Der Künstler Max Ernst und die entstandenen Frottage-Collagen erfreuten sich besonderer Beliebtheit, da hier die Kinder und Bewohner in einen kreativen Austausch miteinander gingen und gemeinsam Strukturen mit einem Bleistift abrieben. Plötzlich wurden das  Foyer und der Aufenthaltstraum zu einem experimentellen Kunstlabor umgewandelt und die unterschiedlichsten Strukturen von Wänden, Böden, Tischen und sogar Rollatoren abgerieben. Dies war ein großer Spaß für alle Beteiligten und das letzte Eis zwischen den Bewohnern und den Kindern war gebrochen. 

Die Kunstvernissage fand nun schon ein zweites Mal in den Räumlichkeiten des Empaticas statt und für die Kinder ist es eine unsagbare Würdigung und Wertschätzung ihrer künstlerischen Arbeiten, da ihre Ergebnisse hier Raum und Gewicht bekommen. 

Die Ausstellung wird bis zum Ende der Sommerferien im Empatica verbleiben und so hoffentlich noch vielen Besuchern, Bewohnern und Mitarbeitern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und bunte Momente im Alltag schaffen. 

Die Kinder der Mühlenbergschule Osloß bedanken sich für die liebevolle Vorbereitung, für Speis und Trank und freuen sich auf ein Wiedersehen. Ein besonderer Dank gilt hier Frau Jaqueline Goedeke aus dem Empatica  für die liebevolle Begleitung vor, während und nach der Vernissage.

Katharina Gaschler