Am Freitag, den 08.12.23 fuhren die Klassen 3/4 ins Kunstmuseum nach Wolfsburg und besuchten die aktuelle Ausstellung von Künstlerin Kapwani Kiwanga “Die Länge des Horizonts”.
Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt vom 16. September 2023 bis zum 7. Januar 2024 die erste allumfassende Mid-Career-Retrospektive der kanadisch-französischen Künstlerin Kapwani Kiwanga. Die raumgreifenden Werke Kapwani Kiwangas, die bereits mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurden, verbinden sich in der Ausstellung zu einer einmaligen ästhetischen, erkenntnisreichen und auch körperlichen Erfahrung.
Kapwani Kiwanga, die ihre Wurzeln in Tansania hat, “[…] versteht es, visuell zu verführen und zugleich inhaltlich zu berühren. Sie nutzt die Wirkungsmacht von Farbe, Licht und Material, um globale Geschichte(n) aus neuen Perspektiven zu erzählen. So bergen zarte Zierpflanzen toxische Kraft, Farben entfalten manipulative Effekte und Licht wird als politisches Instrument entlarvt.” Kapwani Kiwanga ist studierte Anthropologin und Religionswissenschaftlerin und verfügt daher über den akademischen Hintergrund für ihre gesellschaftsanalytische Praxis. Mit ihrer Kunst zeigt sie sog. Exit-Strategien auf und lässt bestehende Strukturen und Machtverhältnisse von einem neuen Blickwinkel aus betrachten. Ihre Werke umfassen Installationen, Bilder, Skulpturen, Papierarbeiten, Fotografien, Sound- und Videoarbeiten sowie performativen Vorträge. Sie alle enthalten eine historisch-politische Dimension, die sich erst auf den zweiten Blick erschließt. Kiwangas Arbeiten sind nachhaltig und zukunftweisend, sie rüttelt an den Grundmauern unserer kulturellen Sozialisierung, zeigt versteckt sowohl strukturelle Ungerechtigkeiten als auch globale wie alltägliche Machtasymmetrien auf.
“Auf poetische Art und Weise vermisst und erweitert Kapwani Kiwanga unseren gesellschaftlichen Horizont.” (vgl. Kapwani Kiwanga. Die Länge des Horizonts – Kunstmuseum Wolfsburg, 10.12.23)
Ein besonderes Erlebnis für die Kinder stellte schon die Abholung des ART Mobils des Kunstmuseums dar. Vor Ort begrüßten uns zwei nette Museumspädagoginnen, die uns durch die Ausstellung führten und uns Künstlerin und Werk näherbrachten. Besonders die großen Stoff- und Lichtinstallationen hatten es den Kindern und auch den Lehrkräften angetan. Die zarten und kalt-warmen Farben sowie luftdurchlässigen Stoffbahnen der Installation “Terrarium” zogen uns in ihren Bann und ließen uns beinahe eins mit dem Werk werden. Beinahe entstand ein Bedürfnis sich in ihnen einzuhüllen. Aber auch der Lichtinstallationstunnel “pink-blue” begeisterte die Kinder. Im warmen, beruhigenden und beinahe ermüdenden Pink wollte man verweilen, im kühlen Blau, suchte man lieber das Weite.
Im Anschluss an die Führung nahmen beide Klassen an dem praktischen Workshop “Painting Flowers” teil, hörten Geschichten über Blumen und zeichneten, inspiriert durch die Ausstellung, echte Blumengestecke ab.
Es war für alle Beteiligten ein gelungener und schöner Vormittag im Kunstmuseum und wir werden diesen Ausflug einmal jährlich in unser Schulprogramm aufnehmen, damit alle Kinder in den Genuss kommen, Kunst mit allen Sinnen erleben und erfahren zu können.
Katharina Gaschler
Schulleitung